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Als Metaplasie bezeichnet man den Prozess bei dem ein vollständig differenziertes Epithel durch ein anderes ersetzt wird. Es handelt sich um einen Anpassungsvorgang, der als Folge von chronischen Irritationen oder hormonellen Stimulationen auftritt. Im Zeitraum nach der Pubertät wenn die Geschlechtsreife der Frau eintritt, bewirken Hormone die Verlagerung des Zervixepithels an die Portio. Das empfindliche Zylinderepithel des Zervikalkanals ist somit stärker äußeren Einflüsssen und dem sauren Milieu der Vagina ausgesetzt und muss sich anpassen. Zylinderepithel muss über den Vorgang der Metaplasie durch Plattenepithel ersetzt werden. Ein ähnlicher Prozesse ist auch während der Schwangerschaft zu beobachten. Die Ausstülpung des Zylinderepithels auch Ektropium (Ektopie) genannt wird manchmal fälschlicherweise als “Portio- bzw. Zervixerosion” interpretiert, weil sich das kolposkopische Bild (roter Saum um den Muttermund) ähnelt.
Einteilung der Metaplasie erfolgt histologisch in drei Stadien:
- Stadium 1: Reservezellhyperplasie – die Reservezellen unter dem endozervikalen Epithel beginnen sich zu teilen.
- Stadium 2: Unreife Plattenepithelmetaplasie – die Reservezellen proliferieren zu mehrreihigen unreifen Parabasalzellen. Eine Zeit lang kann noch eine oberflächliche Schicht von schleimbildenden Zylinderzellen darüber gelagert sein.
- Stadium 3: Reife Plattenepithelmetaplasie – mit zunehmender Differenzierung kommt es zu einem höheren Aufbau und einer deutlichen Schichtung, die unreifen Zellen differenzieren zu reifen Plattenepithelien, diese sind kaum noch zu unterscheiden vom originären reifen Plattenepithel. Endozervikale Krypten in der Tiefe (Ovula nabothi) können den Ursprung der Plattenepithelmetaplasie noch andeuten.
Abbildung 2.5. Plattenepithelmetaplasie darunterliegend endozervikale Drüsen
- Von der Geburt bis zur Pubertät, besteht das endozervikale Epithel aus Zylinderzellen und das ektozervikale Epithel aus Plattenepithelien. Die Grenze dieser beiden Epithelarten nennt sich Junktionszone/Übergangszone (SCJ).
- Während der Pubertät und der ersten Schwangerschaft nimmt die Zervix als Antwort auf hormonelle Stimulation, an Volumen zu. Das endozervikale Zylinderepithel verlagert sich auf die Ektozervix(Portio uteri), wo es dem sauren pH Wert der Vagina ausgesetzt ist. Das wirkt als Reiz für metaplastische Umbauprozesse, denn das sensible Zylinderepithel muss durch ein widerstandsfähigeres Plattenepithel ersetzt werden.
- Metaplasie ist ein ungleichförmiger Prozess: er startet in den endozervikalen Krypten und an den Spitzen der Zervixdrüsen. Schlussendlich wird das gesamte ektopische endozervikale Zylinderepithel durch Plattenepithel ersetzt.
Abbildung 2.6 Entstehung der Plattenepithelmetaplasie
Schlüsselworte:
- Plattenepithel
- Zylinderepithel der Endozervix
- Übergangszone/Junktionszone (SCJ)
- Ektopie des endozervikalen Epithels
- Metaplastischer Umbau an der Transformationszone
Klinischer Wert der Plattenepithelmetaplasie der Zervix uteri
Der Bereich der Zervix uteri an dem metaplastische Prozesse stattfinden wird Transformationszone (TZ) genannt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass hochgradige Dysplasien vorrangig das unreife metaplastische Epithel an der TZ betreffen, den Bereich also an dem die meisten Karzinome entstehen.
Learning points from Chapter 2
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