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7. Die Nutzung eines HPV-Tests im Zervixkarzinom-Vorsorgescreening Entwicklungen, die zu einer starken Veränderung im Zervixkarzinom-Vorsorgescreening führen

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Entwicklungen, die zu einer starken Veränderung im Zervixkarzinom-Vorsorgescreening führen

Sehr lange hat die Exfoliativzytologie die Basis für das Zervixkarzinom-Vorsorgescreening dargestellt und die Kriterien für ein effektives Zervixkarzinom-Vorsorgescreening erfüllt. Der Erfolg wurde in vielen Ländern in den letzten 50 Jahren sehr anschaulich demonstriert; aktuelle Entwicklungen in der HPV-Technologie, sowie in der Immunisierung haben die Anforderungen an das Zervixkarzinomscreening jedoch wesentlich verändert.

  • Die Entdeckung von high-risk HPV-Typen als ätiologische Hauptursache für das Zervixkarzinom und dessen Vorstufen
  • Die Entwicklung von Impfstoffen/Vakzinen gegen die häufigsten onkogenen HPV-Typen

 

Die Inzidenz HPV-induzierter Karzinome bzw. deren Vorstufen (Dysplasien) wird sich in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate dramatisch verringern. Ebenso wird die primäre HPV-Testung bereits in mehreren Ländern zusätzlich zur Zytologie (Co-Testung) oder als ausschließliche Methode durchgeführt. Das führt zukünftig zu einer veränderten Stellung der Zytologie. Trotzdem bleibt in vielen Ländern und Zentren das Screening von konventionellen Pap Abstrichen als primärer Screeningtest bestehen.

 

  • In vielen Ländern, bleibt das zytologische Screening von Pap Abstrichen die Vorsorgemethode der Wahl
  • Die Grundsätze des zytologischen Screenings bleiben unverändert, unabhängig jeglicher HPV-Testung oder Immunisierung
  • Die Treffsicherheit der Zervixzytologie würde erhöht werden, wenn bekannte HPV-positive zur zytologischen Triage übersendet würden. 

 

Der Pap Abstrich liefert, ohne das darunterliegende Gewebe zu verletzen, ein Zellpräparat der gesamten Transformationszone (TZ) der Zervix, dem Ort also, an dem auch die meisten Vorstufen des Zervixkarzinoms entstehen. Sofern eine flüssigkeitsbasierte Zellabnahme (Dünnschichtzytologie) erfolgt, lassen sich aus diesem Medium zusätzlich eine HPV-Testung und andere molekulare Tests anschließen. Ein HPV-Test wird vorwiegend zur Triage von atypischen oder grenzwertigen zytologischen Befunden (ASC) und als Test of Cure (TOC) nach vorangegangener Konisation einer hochgradigen Läsion, durchgeführt.

 

Obwohl zytologische Diagnosen durch kolposkopisch geleitete Biopsien bestätigt werden, stützt sich die finale Diagnose immer auf die histologische Untersuchung der gesamten TZ durch eine Konisation bzw. LLETZ. 

 

Alternativmethoden des  Zervixkarzinom-Vorsorgescreenings

Die WHO Richtlinien empfehlen das zytologische Screening zur Zervixkarzinomvorsorge lediglich für “ Länder wo eine adäquate/hochqualitative Screeningstrategie mit Zytologie gefolgt von Kolposkopie bereits etabliert ist” bzw. wo “entweder HPV-Testung oder Zytologie gefolgt von Kolposkopie verwendet wirdn.”

Alle anderen möglichen Optionen zur Vorsorge, inkludieren unterschiedliche Kombinationen von HPV-Testung über Essigsäuretest (visual inspection with acetic acid-VIA), Kolposkopie mit gleichzeitiger Behandlung und beziehen sich nicht auf das zytologische Screening (WHO 2013).   

 

Die Eurocytology Homepage dient als Lernplattform jenen Länder in denen Zervixzytologie bereits etabliert ist

Es dient in erster Linie EinsteigerInnen zum Erlernen der Morphologie und der Nomenklatur bzw. zytologischen Befundung

Fachleuten und anderen in die Vorsorge involvierten Berufsgruppen soll sie zum Vertiefen und Aktualisieren ihres Fachwissens dienen 

 

Alles was Sie über die HPV-Testung wissen müssen

Das zytologische Screening erfordert in zunehmenden Maße in unterschiedlichen Fragestellungen die zusätzliche Integration einer HPV-Testung (siehe unten). Für eine umfassende Übersicht der Einsatzmöglichkeiten und der damit verbundenen Herausforderungen zur HPV-Testung vergleichen Sie den Artikel von Cubie & Cuschieri 2013. Eine Metaanalyse zu allen HPV-Typen siehe Arbyn et al. 2012.